
Das jüngst zur Verfügung gestellte Gutachten zur Zukunft des ÖPNV in Mülheim für die Jahre 2030 ff. spricht für den Fall eines vollständigen Ausstiegs aus dem schienengebundenen ÖPNV von zusätzlichen rd. 4.000 Tonnen CO2-Emission im Mülheimer Stadtgebiet pro Jahr. Hierzu stellt die SPD-Fraktion in der kommenden Sitzung des Umweltausschusses zwei konkrete Nachfragen.
1) Wie viele PKW (Kompaktklasse) bräuchte es, um eine Jahresemission von 4.000 Tonnen CO2 zu erreichen?
2) Wie stark stiegen außerdem die NOX-Emission und die Feinstaubbelastung an, wenn alle ÖPNV-Leistungen mit vornehmlich dieselgetriebenen Bussen erbracht würden?
In Zeiten, in den insbesondere auf den Hauptverkehrsstraßen schon heute bei den o.g. Schadstoffen bereits Grenzwerte erreicht oder überschritten werden, ist es für eine Entscheidung über die zukünftige Struktur des ÖPNV von besonderem Interesse, gerade auch die ökologischen Folgen eines möglichen Ausstiegs aus dem schienengebundenen ÖPNV klar zu benennen. Denn mit einer signifikanten Steigerung der Schadstoffemissionen im Mülheimer Stadtgebiet gehen nicht zuletzt zusätzliche, gesundheitliche Risiken für die Mülheimerinnen und Mülheimer einher.
Außerdem brächte eine Zunahme der Emissionsbelastung im o.g. Rahmen voraussichtlich die Notwendigkeit mit sich, andere, kompensatorische Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionsgrenzwerte dennoch auch zukünftig einzuhalten. Diese allerdings gingen dann vermutlich vor allem zu Lasten des Individualverkehrs.
»Auf all diese Fragen braucht es konkrete und belastbare Auskünfte, wenn eine zukunftsorientierte Entscheidung über den ÖPNV in Mülheim getroffen werden soll, die mehr berücksichtigt als eine rein betriebswirtschaftliche Perspektive«, so Daniel Mühlenfeld, der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.