
Begrüßt wurden die Besucherinnen und Besucher von medl-Geschäftsführer Dr. Hendrik Dönnebrink und dem technischen Planer Matthias Kuhles, der die letzte Kapazitätserweiterung des Blockheizkraftwerkes in Broich konzipiert und ihre Umsetzung begleitet hat.
Thema des Ortstermins war die Rolle der lokalen Energieversorgung im Rahmen der Energiewende. Hier erläuterten die Vertreter der medl zunächst allgemein die Situation des Unternehmens und schließlich die Strategie des Mülheimer Versorgers, durch eine vermehrte, dezentrale Erzeugung einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.
Dabei liege, so Dr. Hendrik Dönnebrink, der Fokus der medl klar auf dem Bereich der Wärme. Denn einerseits mache der Bereich der Wärmeversorgung einen erheblich größeren Anteil an der Energieversorgung aus, als etwa die Stromversorgung. Und andererseits erlaube es eine Konzentration auf den Bereich der Wärmebereitstellung auch deutlich einfacher, der Herausforderung der Speicherung von Energie zu begegnen.
Folglich überrascht es nicht, dass alle Erzeugungsanlagen der medl nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung funktionieren. Das heißt, dass in einer Anlage nicht nur Strom, sondern zugleich auch Wärme zur Beheizung von Gebäuden erzeugt wird. Dies ist insofern besonders umweltfreundlich, weil die eingesetzten Brennstoffe in diesem Fall Biogas in gleich zweifacher Weise für die Energieversorgung dienstbar gemacht werden. Dies ist deutlich effizienter als eine getrennte Erzeugung von Strom und Wärme, erläuterte Dr. Hendrik Dönnebrink.
Auch für die Zukunft setzt die medl in Kooperation mit der Stadt und den hiesigen Wohnungsbaugesellschaften auf den gezielten Ausbau und die Verdichtung der Nahwärmeversorgung über Blockheizkraftwerke. Als Heißener Stadtverordneter freut es mich hier ganz besonders, dass auch der Standort Friedrich-Wennmann-Bad in Kooperation mit der SWB als Ausgangspunkt für ein neues Nahwärmenetz im Bereich Kruppstraße und Filchnerstraße vorgesehen ist. Schließlich war dies eine Anregung, die schon frühzeitig durch die örtliche SPD sowie die SPD-Fraktion im Rat der Stadt gegeben worden ist, zeigte sich Daniel Mühlenfeld, einer der beiden Sprecher des Themenforums erfreut über die vorgestellten Pläne der medl.
Ein Höhepunkt des Besuchs war ein Blick hinter die Kulissen: Direkt vor Ort erläuterte Matthias Kuhles die Leitstandtechnik, über den das Kraftwerk gefahren wird sowie die Motorenhalle. Hier konnte die Besuchergruppe von Nahem einen Blick auf eine der insgesamt drei Anlagen werfen, die zurzeit wegen turnusmäßiger Wartungsarbeiten nicht in Betrieb ist.
Auch mit Blick auf die anstehende Debatte um die zukünftige Beteiligungsstruktur der medl vernahmen es die Besucher mit Interesse, dass die strategische Ausrichtung des Unternehmens auch weiterhin eine Konzentration auf das lokale Geschäft mit Energie und Energiedienstleistungen vorsieht. Jüngst hatten SPD und Bündnis 90/Die Grünen der Verwaltung aufgetragen, auch jenseits einer Beteiligung der RWE AG nach potenziellen Partnern, d.h. Gesellschaftern, für die medl Ausschau zu halten.
Dabei geht es uns vor allem darum, die lokale Verbundenheit der medl gesichert zu sehen. Mülheim braucht einen lokalen Versorger, der einerseits verlässlich und für die Kunden erreichbar, aber zugleich in der Lage ist, den wirtschaftlichen sowie technischen Herausforderungen der Energiewende zu begegnen, so Daniel Mühlenfeld, zugleich umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt. Denn nur so könne es gelingen, auf die erheblichen umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen der Gegenwart unmittelbar vor Ort eine überzeugende Antwort zu geben.
In diesem Sinne begrüßten die Mitglieder des Themenforums Umwelt, Energie, Mobilität auch die vorgestellten Planungen für einen Energiepark auf dem Gelände am Kolkerhofweg, bestehend aus einer Windenergieanlage sowie einem Solarpark, den die medl zurzeit gemeinsam mit der Gelsenwasser AG plant.