
Die Mülheimer SPD trauert um Ilse Berthold. Sie verstarb in der vergangenen Woche im Alter von 89 Jahren.
Ilse Berthold gehörte fast sechs Jahrzehnte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an. Ihre politische Heimat waren die Ortsvereine Stadtmitte und Holthausen.
In der Kommunalpolitik setzte sie herausragende Akzente. Von 1968 bis 1994 gehörte sie dem Rat der Stadt an. In verschiedenen Ratsausschüssen, insbesondere im Jugendhilfeausschuss, dessen Vorsitzende sie 17 Jahre lang war, konnte sie ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. In dieser Zeit entstand beispielsweise die erste Mülheimer Kinderkrippe. Auch setzte sie sich energisch für das Kleintiergehege im Witthausbusch ein.
1925 in Kassel geboren, kam sie als dreijähriges Kind mit ihrer Familie nach Mülheim und wuchs hier auf. Nach der Schule und Ausbildung zur Erzieherin wurde sie im Januar 1945 von der Wehrmacht als Luftwaffenhelferin eingezogen und geriet bei Kriegsende in englische Gefangenschaft. Sie kehrte 1946 nach Mülheim zurück, wo sie kurze Zeit in ihrem gelernten Beruf arbeitete, dann aber aus gesundheitlichen Gründen zur zahnärztlichen Sekretärin umschulen musste.
In den 70er Jahren war sie Mitarbeiterin des Mülheimer Bundestagsabgeordneten Willi Müller und baute den Seniorendienst der Mülheimer Arbeiterwohlfahrt mit auf.
Die Mülheimer Sozialdemokraten haben Ilse Berthold viel zu verdanken. Ihr Tod ist für die Partei und Fraktion ein großer Verlust.
Dagmar Mühlenfeld und Dieter Wiechering
für Unterbezirk und Ratsfraktion