Ungebrochene Solidarität für Flüchtlinge

Rodion Bakum
Rodion Bakum
Dieter Wiechering
Dieter Wiechering
Sascha Jurczyk
Sascha Jurczyk

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt ist erfreut über die Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität mit ankommenden Flüchtlingen in der Mülheimer Bevölkerung. Erst vergangene Woche wurde auf Initiative des evangelischen Kirchenkreises eine Informationsveranstaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen in Styrum durchgeführt. Thomas Konietzka, stellv. Leiter des städtischen Sozialamtes, stand vielen besorgten Bürgerinnen und Bürgern in Styrum Rede und Antwort.

Kritisiert wurde vor allem, dass geballt 150 Flüchtlinge an der Gustavstraße untergebracht werden sollen und dies eine große soziale Herausforderung sei.
Die SPD-Fraktion betont, dass man weiterhin auf eine dezentrale Unterbringung in allen Stadtteilen wert lege – so ist es auch im Protokoll der Ratssitzung vom 03. Juli 2014 nachzulesen. Jedoch sehe man die kurzfristige Notwendigkeit angesichts der steigenden Aufnahmezahlen, eine zentrale Unterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge für die Dauer von fünf Jahren zu schaffen. Voraussetzung für das Gelingen dieser Lösung ist eine intensive soziale Betreuung der Menschen, wie sie durch die Stadtverwaltung geplant ist.

Bei der Informationsveranstaltung wurden jedoch auch viele positive Statements laut, den Flüchtlingen zu helfen. Eine entsprechende Initiative hat sich mittlerweile unter dem Namen „Willkommen in Mülheim“ gegründet, die die SPD-Fraktion nachdrücklich unterstützt. Die SPD-Fraktion sagte dem Initiator Reinhard Jehles jede Unterstützung zu, die gebraucht werde – im Stadtrat, in den Wohnquartieren, aber vor allem in der Gaststätte an der Boverstraße, die zum Warenhaus umfunktioniert wird. „Man wird nicht auf uns zukommen müssen. Wir werden da sein“, so Dieter Wiechering, Fraktionsvorsitzender der SPD-Ratsfraktion.

Die zunehmenden Konflikte in dieser Welt im geschichtsträchtigen Jubiläumsjahr 2014 bereiten der SPD-Ratsfraktion Sorgen. Oberstes Gebot der deutschen Sozialdemokratie bleibt es, sich weiterhin nach Kräften für die Lösung der Konflikte in den Herkunftsländern der Flüchtlinge einsetzen. Unsere aktive Hilfe, Menschen bei uns aufzunehmen, bleibt jedoch genauso ungebrochen für die Dauer der Konflikte. „Die Menschen, die zu uns kommen und Schreckliches erlebt haben, müssen wissen, dass wir an ihrer Seite stehen. Wir lassen es nicht zu, dass Flüchtlinge Opfer von Hetzparolen werden.“, so Sascha Jurczyk, Vorsitzender des Sozialausschusses und Styrumer Stadtverordneter.

Rodion Bakum, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, der selbst 1993 mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschland kam, weiß um die schwere Situation, sein Herkunftsland verlassen und ohne Ressourcen ein neues Leben aufbauen zu müssen: „Entscheidend ist wie man auf- und angenommen wird. Meine Familie hatte das Glück von zahlreichen toleranten Menschen unterstützt worden zu sein. Deutschland und Mülheim sind meine Heimat, ich will mit meinem Engagement für diese Gesellschaft die Solidarität zurückgeben, die mehr selbst zuteil wurde.“

Rodion Bakum ist einer von drei ehemaligen Flüchtlingen im Mülheimer Stadtrat. Aus Flüchtlingen von damals sind Bürger von heute geworden.