
Hans Meinolf, ein Mülheimer Urgestein und das wandelnde sozialpolitische Gewissen der Mülheimer SPD, vollendet am 1. November sein 80. Lebensjahr.
Über Jahrzehnte setzte sich Hans Meinolf im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit, die nach dem Besuch der Volksschule 1945 mit der Ausbildung zum Elektromaschinenbauer begann, als Mitglied der IG-Metall und Betriebsrat bei den damaligen Deutschen Röhrenwerken Thyssen für die Belange der Arbeitnehmer ein.
Auch in der Mülheimer SPD, der er 1952 beitrat, lag sein Hauptaugenmerk in der Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen. Hans Meinolf war eines der Gründungsmitglieder der Mannesmann-Betriebsgruppe, die als größte Betriebsgruppe in Deutschland Parteigeschichte geschrieben hat. 1967 wurde er zum Vorsitzenden gewählt, später auch in den Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD.
Sein Engagement für die lokale Parteiarbeit spiegelt sich u.a. in der Mitarbeit als stellvertretender Vorsitzender im SPD-Unterbezirksvorstand von 1971 bis 1989 wider. Darüber hinaus war er 16 Jahre Vorsitzender des Ortsvereins Eppinghofen.
Dem Rat der Stadt gehörte Hans Meinolf von 1975 bis 1999 an. Ab 1979 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion. Die Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Arbeit lagen dabei im Sport-, Planungs-, Haupt- und Finanzausschuss. Nach dem Tod des langjährigen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Wennmann übernahm er im Oktober 1989 dessen Nachfolge. Im Anschluss an die Kommunalwahl 1994 scheute Meinolf sich nicht, seinen Teil der Verantwortung für die Wahlniederlage zu übernehmen und trat als Fraktionsvorsitzender zurück.
Über seine politische Arbeit hinaus unterstreichen seine Mitgliedschaft in zahlreichen Gremien, z.B. dem Landschaftsverband Rheinland, sowie seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht im Verwaltungsrat des Arbeitsamtes Mülheim/Oberhausen seinen herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl.
In Anerkennung seines vorbildlichen politischen und bürgerschaftlichen Engagements wurde ihm 1987 der Ehrenring der Stadt Mülheim verliehen. 1990 erhielt er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.