
Die Mülheimer Sozialdemokraten trauern um eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten. Lisa Poungias, die über Jahrzehnte hinweg das soziale Gewissen der SPD in ihrer Heimatstadt verkörperte, starb im Alter von 68 Jahren. In einer gemeinsamen Erklärung würdigen Parteivorsitzender Frank Esser und Fraktionsvorsitzender Dieter Wiechering den Menschen und die Politikerin Lisa Poungias:
Lisa Poungias gehörte über mehr als fünf Jahrzehnte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an. In ihrer Partei, und hier insbesondere in ihrem Ortsverein Speldorf, den sie als Vorsitzende von 1973 bis 1986 leitete, war sie anderen ein Vor-bild an Engagement und Tatkraft. Auch die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen führte sie über viele Jahre.
In der Kommunalpolitik setzte sie herausragende Akzente. Sie gehörte dem Rat der Stadt Mülheim von 1975 bis 2004 an. In ihrer 24 jährigen Tätigkeit im Fraktionsvorstand und vielen Ausschüssen hat sie sich maßgeblich für die Entwicklung ihrer Heimatstadt eingesetzt. Zuvor war sie 6 Jahre lang als sachkundige Bürgerin tätig. Das Amt der Bürgermeisterin übte sie ab 1990 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Rat im Jahr 2004 mit großem sozialem Engagement aus.
Die Sozialpolitik war der Schwerpunkt ihres politischen Wirkens. An der Gründung des Frauenhauses und des Mülheimer Arbeitslosenzentrums war sie entscheidend beteiligt. Großen Einsatz zeigte sie auch bei der ehrenamtlichen Arbeit im Beirat der Justizanstalten Dinslaken und Mülheim. Mit viel Herz setzte sie sich für die Belange der Häftlinge ein.
Für ihre vorbildlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde ihr 1987 der Ehrenring und 1998 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Die Mülheimer Sozialdemokraten haben Lisa Poungias viel zu verdanken. Ihr Tod ist für uns ein großer Verlust. Ihre politischen Leistungen, ihre aufrechte und anteilnehmende Art werden unvergessen bleiben.