Gemeinsam mit den Oberbürgermeisterkandidatinnen und Kandidaten von Grünen, FDP und CDU diskutierte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld heute abend vor Mülheimer Unternehmerinnen und Unternehmern im Wasserbahnhof zum Thema Wirtschaft und Wirtschaftsförderung. Die Presse war bei dieser aufschlussreichen Debatte leider nicht zugegen.
Wie schon in den vorausgegangenen Veranstaltungen offenbarte das Podium ein starkes Gefälle hinsichtlich Gehalt und Substanz der Debattenbeiträge. Selbst vor den ganz besonders interessierten Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft war dem CDU-Kandidaten erneut keine verbindliche Stellungnahme zur Zukunft des Flughafens zu entlocken. Vielmehr versuchte er sich durch Sticheleien in Richtung der FDP in dieser zentralen Frage einen schlanken Fuß zu machen. Er vermisse, so Stefan Zowislo, die Umsetzung des von der FDP angeregten Bürgerbegehrens zum Flughafen.
Diese Attacke brachte ihm postwendend eine Replik des FDP-Kandidaten Christian Mangen ein: Wir halten, was wir versprechen. Zumindest kündigen wir keine Enthüllungen an und bleiben dann alle Antworten schuldig, so Mangen – eine Äußerung, die starken Szenenapplaus erhielt.
Derweil erläuterte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld anhand der langen Liste bisheriger gemeinsamer Erfolge die Notwendigkeit der Beibehaltung der Mülheimer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim & Business in der heutigen Form. Hier hatte die Mülheimer CDU unlängst einen Vorstoß unternommen, die Mülheimer Wirtschaft gänzlich aus der Gesellschaft zu verdrängen – eine Idee, die sowohl innerhalb der Politik, als auch seitens der Wirtschaft heftig kritisiert worden war: Das Engagement der Wirtschaft etwa bei der Fachhochschule zeigt, wie gut und zielgerichtet Stadt und Wirtschaft zusammenarbeiten können. Ich sehe überhaupt keine Notwendigkeit, die bestehenden Gesellschaftsstrukturen zu verändern, so Dagmar Mühlenfeld.
Zum Abschluß nach den jeweiligen Vorstellungen politischer Bündnisse nach der Wahl gefragt, erklärte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld kategorisch: Alle demokratischen Parteien müssen prinzipiell untereinander kooperationsfähig sein. Als Oberbürgermeisterin wie als stellvertretende Parteivorsitzende der Mülheimer SPD kann ich eine Zusammenarbeit mit der Linken demnach definitiv ausschließen.
Im Anschluss an die Diskussion hatte die Unternehmerverbandsgruppe Mülheimer Wirtschaft als Einladerin des Abends noch zu einem lockeren Beisammensein gebeten, wo zahlreiche Gäste dann die Gelegenheit nutzten, mit der einen Kandidatin oder dem anderen Kandidaten im Detail weiter zu diskutieren. Der CDU-Kandidat hatte es da jedoch bereits vorgezogen, sich umgehend nach der Diskussion zu verabschieden.