Free Fighting

Was bisher nur die Filmtraumfabriken in Endzeitstreifen ausphantsierten , von Rollerball bis Mad Max III, ist heute Realität in Mülheim und anderswo. Und viele finden nichts dabei, halten es gar für Sport. In Mad Max III gibt es einen Kampf auf Leben und Tod in einem Drahtkäfig, der fatal an die Free-Fighting-Verhaue erinnert. Zufall? Wohl kaum. Free Fighting hat die filmischen Negativutopien in die realen Hallen unserer realen Städte geholt. Dieser aberwitzige Kampfsport ist nichts weiter als Brutalität. Man fragt sich, wann Waffen zugelassen werden. Duldete man widerspruchslos Free Fighting, könnte man auch Chicken Races nicht untersagen. Zwei Autos rasen aufeinander zu, wer ausweicht ist das feige Huhn. Das „Spiel“ wird bereits real ausgetragen. Ist doch Autorennen und Geschicklichkeitsspiel? Oder? Wo ist der Unterschied im Prinzip? Wie weit soll´s gehen, bis wir begreifen, dass wir auf dem Wege sind, Gewalt in ihrer brutalsten Erscheinung, fälscherlicher Weise zum Sport geadelt, Alltag werden zu lassen. Brutalität ist mit unternehmerischer Freiheit kaum zu rechtfertigen und Drogenkartelle geben, zynisch gesprochen, weltweit weitaus mehr Menschen Brot und Arbeit. Selten hat man unsinnigere Rechtfertigungen gehört. In unserer Stadt brauchen wir weder einen Free Fighting Club noch gar öffentliche Inszenierungen blutiger Brutalität. Schluss damit. Wehret den Anfängen.