Wir zeigen klare Kante!

Viel Rot auf dem Kurt-Schumacher-Platz. Die Besucher waren von den Reden zum Wahlkampfauftakt begeistert

Das Wetter spielte toll mit, die Stimmung war glänzend – und sogar die politischen Gegner hörten und sahen gespannt zu an diesem Samstag vor dem Haupteingang des Forums in Mülheim. Diese Gegner bekamen sprichwörtlich warme Ohren, denn sie wurden mit Tatsachen konfrontiert. Allen voran SPD-Bundesvorstandsmitglied Sigmar Gabriel zog gegen „Herrn Sowieso“ vom Leder. Und gegen den „selbsternannten Arbeiterführer“ in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Beide gehören bekanntlich derselben Partei an, die in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem durch Phrasen und Rangeleien in den eigenen Reihen auffiel. Nicht durch verantwortliches Handeln für unser Mülheim.

„Die SPD und Dagmar Mühlenfeld haben ab 2003 diese Stadt wieder nach vorn gebracht“, urteilte Hannelore Kraft in ihrer kämpferischen Rede. Beim politischen Gegner komme außer viel heißer Luft und Chaos nichts raus. Das gelte für Mülheim und Düsseldorf, es gelte aber auch für die Bundespolitik, urteilte Sigmar Gabriel unter dem Beifall des Publikums auf dem Kurt-Schumacher-Platz. „Es ist gut, dass Sozialdemokraten an den wichtigen Stellen in der Bundesregierung sitzen in dieser Krise“, betonte der Umweltminister. Anderenfalls sei die Arbeitslosigkeit sicher bereits jetzt deutlich höher. Sie werde auch und vor allem durch die verbesserten Möglichkeiten zur Kurzarbeit niedrig gehalten. Erkämpft haben das Sozialdemokraten.

Eine gelungene Mischung aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik erlebte das Publikum zum Wahlkampfauftakt. Deutlich wurde dabei ganz besonders, dass diese Ebenen eng zusammenhängen. Nur wenn die SPD in Mülheim am 30. August bei der Kommunalwahl, bei der Bundestagswahl Ende September und bei der Landtagswahl im Frühjahr 2010 stark wird, dann wird Politik aus einem Guss und für die Menschen gemacht. Und nur wenn Dagmar Mühlenfeld ihre Arbeit als Oberbürgermeisterin fortsetzen kann, dann wird für unsere Stadt und ihre Menschen wirklich etwas getan.

„Gehen Sie zur Wahl“, appellierte denn auch Sigmar Gabriel an sein Publikum. „Milliarden Menschen auf der Welt haben dieses Recht nicht und kämpfen dafür, und hierzulande geben manche Menschen diese Chance einfach fahrlässig auf", rief der Bundesumweltminister unter großem Beifall. Jede nicht abgegebene Stimme sei eine Stimme für die Rechtsradikalen. Deren tatsächliche Anhängerschaft sei nämlich gar nicht gewachsen, bei sinkender Wahlbeteiligung werde allerdings ihr Stimmenanteil höher. Solche Leute mit äußerer und innerer Glatze haben in den Parlamenten aber nichts zu suchen. Gabriel: „Das dürfen wir zulassen!“