
Artikel aus der WAZ Mülheim
Ich gebe alles
von Margitta Ulbricht
SPD nominiert Anton Schaaf erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl im September. Der Bundestagsabgeordnete erhält 82,4 Prozent der Stimmen.
Einen Strauß Blumen in Parteifarbe gab’s für Anton Schaaf, Schulterklopfen und reichlich Applaus: Mit 145 von 176 abgegebenen Stimmen wurde der SPD-Bundestagsabgeordnete bei der Wahlkreisdelegiertenkonferenz der SPD erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl am 27. September aufgestellt. Das macht eine Zustimmung von 82,4 Prozent bei neun Enthaltungen, 21 Nein-Stimmen und einer ungültigen Stimme. Ihr könnt euch im Wahlkampf hundertprozentig auf mich verlassen, rief ein lachender Anton Schaaf den Genossen im Festsaal der Stadthalle zu. Ich werde alles geben! Einen Gegenkandidaten oder eine Gegenkandidatin gab es nicht. Bei seiner Bewerbung ging Schaaf auf die Sache im September vergangenen Jahres ein, als seine Ehefrau im Schwarzwald als Bürgermeisterin kandidierte und er für sie Wahlkampf machte. Es tut mir leid, dass es zu Irritationen gekommen ist, betonte Schaaf. Aber die Schwarzen im Schwarzwald ins Schwitzen zu bringen, war es die Sache wert. Es war nichts mehr davon zu hören, dass er zum letzten Mal wie angekündigt zur Bundestagswahl antreten wolle. Ich trete für eine volle Legislaturperiode, für vier Jahre an, versprach der Politiker. Das habe er auch im privaten Umfeld geklärt.
Angetreten, um Anton Schaaf den Rücken zu stärken, war Andrea Nahles, stellvertretende SPD-Parteivorsitzende. Der Toni ist einer der wichtigsten Leistungsträger in unserer Fraktion und ein richtig guter Kumpel und Kollege. Wir brauchen ihn in Berlin. Seit September 2002 sitzt der gelernte Maurer und Müllwerker im Bundestag. Er ist dort Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales und sitzt u.a. stellvertretend im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Auf das Wahldesaster der SPD in Hessen ging Andrea Nahles am Rande ein, räumte ein, dass einige Genossen richtig dicke Fehler gemacht haben. Mit markigen Worten schwor Nahles die SPD auf dieses wichtige Wahljahr ein: Konsequenzen aus dem vergangenen Jahr zu ziehen, mehr Selbstbewusstsein und Selbstbeherrschung an den Tag zu legen sowie die Besinnung auf die Wurzeln. Dass wir es schaffen, die Werte der Sozialdemokratie wie Solidarität und Gemeinsinn stärker in den Mittelpunkt zu rücken.