B-Plan Brunshofstraße: Aus Eins mach Zwei

Dieter Wiechering
Dieter Wiechering

In einem Antrag zur Planungsausschusssitzung am kommenden Dienstag schlägt die SPD daher vor, den Bebauungsplan H 17 in einen Teilplan H 17a (umfasst die an der Brunshofstraße gelegenen Flächen) und einen Teilplan H 17b (mit den vom Unternehmer Wüllenkemper gewünschten Grundstücken für die Airbus-Wartung) zu splitten. Der neue Teilplan H 17a könnte dann auf der Basis des Auslegungsbeschlusses vom Juni (mit der Möglichkeit zum Hallenbau) kurzfristig in die Offenlage, während der andere Teilplan momentan nicht weiter verfolgt werden soll.

„Die Diskussionen um die Perspektiven des Wirtschaftsstandortes Mülheim haben offenbart, dass in unserer Stadt bereits heute ein Mangel an hochwertigen Gewerbeflächen zu verzeichnen ist. Diese Problemlage war u.a. der Ausgangspunkt für die in diesem Jahr beschlossene interkommunale Kooperation mehrerer Ruhrgebietsstädte bei der Ausweisung geeigneter Flächen für ansiedlungswillige Unternehmen“, stellt Wiechering fest. Das Gebiet des geplanten Gewerbeparks an der Brunshofstraße gehöre zu den letzten Flächenpotentialen, die Mülheim zur Gewinnung zukunftsorientierter Betriebe zur Verfügung stellen könne.

Die am 28.11.2008 erfolgte Entscheidung der Landesregierung für Mülheim als Standort der Fachhochschule Westliches Ruhrgebiet werde nach Meinung der SPD-Fraktion neben vielen anderen positiven Auswirkungen auch zu sog. „Spin-Offs“ , d.h. zu durch den Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft ausgelösten Firmenneugründungen führen. Diese „Start-Ups“ profitierten von der räumlichen Nähe zu den Instituten der Hochschulen und benötigten sie für ihre Entwicklung.

Neben diesen Standortvoraussetzungen sei es für die erhofften Existenzgründungen im Hochtechnologiebereich jedoch genauso wichtig, die notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen, u.a. durch ein ausreichendes Angebot an Lagerkapazitäten. „Der in der letzten Ratssitzung mehrheitlich verabschiedete Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN schließt die Errichtung von Lagerhäusern und Lagerplätzen de facto jedoch aus“, kritisiert Fraktionschef Wiechering.

Des Weiteren sei zu erwarten, dass bei einer Beschränkung des Bebauungsplans auf eine reine Büronutzung die Vermarktung erheblich erschwert und zeitlich hinausgezögert werde. Die SPD verweist dabei auf entsprechende Leerstände im engeren und weiteren Umfeld des Flughafens.

„Im Sinne einer pro-aktiven Wirtschaftsförderungspolitik muss alles dafür getan werden, um die sich bietende einmalige Chance für die Prosperität unserer Stadt durch die zukünftige Fachhochschule zu nutzen“, appelliert Wiechering an die anderen Fraktionen, dem Kompromissvorschlag der SPD zuzustimmen.