Bekommt Mülheim eine Frauenberatungsstelle?

„Wir erfahren immer wieder von Fällen, in denen sich Mülheimer Frauen, z.B. bei Bedrohungen durch ihren Partner, hilfesuchend an die Polizeidirektion in Essen wenden. Da es eine Frauenberatungsstelle in Mülheim bislang nicht gibt, verweist die Polizei die in Not geratenen Frauen bislang nach Essen. Die Essener Beratungsstelle hat sich jedoch in jedem Fall geweigert, Hilfestellungen für Mülheimer Frauen zu geben“, weist Johannes Gliem, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, auf die derzeitige Situation hin. Das Gleiche gelte für die Frauenberatungsstellen in Oberhausen und Duisburg. Nach Rückfragen habe sich heraus gestellt, dass die Beratungsstellen personell schwach besetzt seien und sie somit keine weiteren Aufgaben aus anderen Städten übernehmen werden.

Die zwei Mitarbeiterinnen des Mülheimer Frauenhauses müssten diese Arbeit neben ihrer Aufgabe als hauptamtliche Kräfte der Einrichtung bearbeiten. Eine hohe Zahl betroffener Frauen, die nicht ins Frauenhaus gehen, benötige durch Vermittlung geeigneter Beratungseinrichtungen konkrete Hilfe. „Eine solche Hilfestellung kann vom Frauenhaus nicht geleistet werden“, stellt Gliem fest.

Die SPD-Fraktion fordert daher, die finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Frauenberatungsstelle in Mülheim zu prüfen. „Schließlich handelt es sich bei dem Thema Häusliche Gewalt leider nicht um ein Randproblem“, so Sozialexperte Gliem, „betroffene Mülheimer Frauen würden in der Beratungsstelle einen geschützten Raum finden und professionelle Hilfe und Unterstützung erfahren.“