

Unter dem Motto "Wandel durch Kultur Kultur durch Wandel" wird das Ruhrgebiet in den nächsten Jahren seine beispielhafte Entwicklung und sein neues Selbstverständnis vorstellen. Aus dem einstigen Industrierevier ist schon jetzt eine vielseitige Region entstanden, deren Besucher und Besucherinnen einen außergewöhnlichen Reichtum an Kunst, Kultur und Subkulturen erleben.
Die Kulturhauptstadt wird die Fragen nach Urbanität, Identität und Integration stellen. Diese Themen beinhalten die Herausforderungen, vor denen Europa und auch das Ruhrgebiet zukünftig steht. Wie in einem Laboratorium für den Europäischen Gedanken wird das Ruhrgebiet Antworten und Lösungen finden. Es wird Europa mit einem enormen kreativen Potenzial überraschen. Wir haben die Chance, mit der Kultur Antworten zu finden. Wir können etwa neue Formen zwischen Lohnarbeit und bürgerschaftlichem Engagement schaffen, schrumpfende Städte nicht als Bedrohung, sondern als Chance auf wachsende Lebensqualität sehen und die Orte der Kultur als Triebfeder für die Erneuerung der Stadtteile nutzen.
Selbstbewusst sagen wir: Mülheim an der Ruhr für das Ruhrgebiet! Wir haben es verdient, ein Jahr lang Europa kulturell mit zu repräsentieren. Denn Mülheim an der Ruhr ist eine weltoffene, dynamische Stadt. Kulturprotagonisten aus Mülheim an der Ruhr waren Motoren des Bewerbungsprozesses und auf mehreren Ebenen daran beteiligt, den Titel "Kulturhauptstadt Europas" für diese Region zu sichern. Beispielhaft sei hier der künstlerische Leiter des Ringlokschuppens Holger Bergmann erwähnt. Er und der Geschäftsführer Peter Krause haben nicht nur den Ringlokschuppen zu einem Kulturort ersten Ranges in NRW gemacht, Holger Bergmann hat auch in vorderster Linie daran mitgewirkt, dass das Essen und damit die gesamte Metropolregion Ruhr Kulturhauptstadt hat werden können.
Unser Schwerpunkt war und ist das Thema "Interkultureller Austausch". Unsere Stadt mit ihren Institutionen Theater an der Ruhr, dem Ringlokschuppen und dem Theaterbüro des Kulturbetriebs ist schon lange Zeit Synonym für eine "offene Stadt", die den interkulturellen Dialog besonders pflegt, in der Theater und Interkultur seit Jahren eine spannende Verdichtung erfahren. Die Region Ruhrgebiet hat wie keine andere Region eine Integrationsleistung aufzuweisen. Hier gilt es, anzuknüpfen und dieses Feld weiter zu entwickeln.
Und selbstverständlich gilt es bis 2010 auch infrastrukturelle Projekte voranzutreiben, die weit über das Hauptstadtjahr Wirkung für die Kultur der Stadt und für ihre Bürgerinnen und Bürger haben. Das Medienhaus, das Haus der Stadtgeschichte und das neu aufgestellte Kunstmuseum werden hier die Mülheimer Säulen bilden. Für die Region ist die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs Herausforderung, der wir uns stellen müssen.
Eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Vorbereitung auf das große Fest und vor allem auf seine Nachhaltigkeit ist die breite Akzeptanz in der Region: Bei den Kulturschaffenden, in Politik und Verwaltung und bei allen Bürgerinnen und Bürgern. Es muss ein "Wir-sind-Kulturhauptstadt-Gefühl" entstehen, ein Gefühl, getragen von der Überzeugung, dass Kultur einen Gewinn für jeden Einzelnen darstellt.