Mülheimer Architekten wollen Ruhrbania „unverwässert“

Der Kontaktkreis Mülheimer Architekten hat sich zu Wort gemeldet. Er fordert, das Projekt Ruhrpromenade unverwässert umzusetzen. Der Autor dieser Zeilen erinnert sich an den Dezember 2002, einen Samstag, 14.12.02. Da hatte die damalige Vorsitzende der Mülheimer SPD Dagmar Mühlenfeld den Kontaktkreis zu einem Workshop geladen.

Eigentlich sollte es lediglich darum gehen, wie die Bahnbögen der damals gerade stillgelegten Rheinischen Bahn sinnvoll genutzt werden können. Um dieses Thema drehte sich die Debatte nur am Anfang des Gesprächs, schnell weitete sich der Blick. „Wir müssen die Stadt an die Ruhr bringen“, so einer der Architekten damals. Auf einer Karte der Innendstadt entwarf er einen großen Plan. Zum ersten mal erschien, durch dicke Filzstiftstriche deutlich gemacht, die Idee eines Cityrings so wie er heute geplant ist. Sinn der Skizze damals wie heute: Die Ruhr kommt in die Mitte der Stadt.

„Die Ruhrstraße braucht kein Mensch als Durchgangsstraße“, so die Mülheimer Architekten, knapp eine Woche vor Weihnachten 2002. Auch von Promenade an der Ruhr war seinerzeit zum ersten mal die Rede. Man kann mit Fug und Recht sagen: Der Kontaktkreis Mülheimer Architekten hat die Ruhrpromenade, die neue Verkehrsführung „erfunden“, zumindest haben sie den ersten entscheidenden Impuls gegeben.

In der Begründung verwiesen sie damals auf die Geschichte, die Cityring-Planungen der späten 60er, als schon einmal die Stadt von einem Ring umschlossen werden sollte. Die Gigantomanie dieses Ring-Highways lehnten sie ab, wie alle. Doch die Grundidee sei gut und richtig gewesen.

Die Argumentation war damals wie heute schlüssig. Nur wenn es gelingt, die Innenstadt wirklich an den Fluss zu bringen, die Ruhr zum Mittelpunkt zu machen, wird die Mülheimer City die Attraktivität gewinnen, die sie so dringend braucht.

Es ist nur konsequent, wenn sich heute derselbe Kontaktkreis zu seiner Idee öffentlich bekennt. Doch Dank sei gleichwohl gesagt. Die Ideenskizze der Mülheimer Architekten war die Basis für die Aufgabenstellung an die Planungsbüros, die im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs diese im Grunde rein Mülheimer Idee in konkrete Pläne umsetzten.