
Die AsF in Mülheim an der Ruhr feiert ihr 35-jähriges Bestehen. Formal betrachtet ist sie damit der Zeit voraus, denn erst 1972 wurde die AsF auf dem Parteitag in Dortmund offiziell zur Arbeitsgemeinschaft. Doch unsere Partei war sehr oft den bestehenden Gesetzen gedanklich vorweg. So auch hier. Aus den Akten ersichtlich wurden die Frauenausschüsse in Mülheim an der Ruhr schon ab 1971
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen genannt.
Nicht selten waren es sozialdemokratische Frauen, die über den Tag hinaus dachten und handelten. Nur zwei Beispiele: Marie Juchacz, von 1917 bis 1933 Mitglied im Parteivorstand und Gründerin der AWO, war die erste Frau, die in einem freigewählten deutschen Parlament das Wort ergriff. Elisabeth Selbert, als Sozialdemokratin eine der Mütter unserer Verfassung, ist es zu verdanken, dass der Satz Männer und Frauen sind gleichberechtigt sich in unserem Grundgesetz findet. Wenn es in der Geschichte um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ging, war die SPD immer an der Spitze der Bewegung. Sie wird es auch in Zukunft sein.
Wir wollen, dass Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität in diesem schwierigen Jahrhundert nicht unter die Räder kommen. Wir wollen, dass unsere Grundwerte auch dieses neue Zeitalter prägen. Deshalb gilt: Nur als hellwache und nur als lernende Partei, nur als Partei auf der Höhe der Zeit können wir unsere Ziele erreichen.
Die AsF war und ist auf der Höhe der Zeit. In Mülheim jetzt seit 35 Jahren. Darauf sind wir stolz. Wir lassen nicht nach in unserem Bestreben nach mehr Freiheit, mehr Demokratie, mehr Gleichberechtigung.
Ich danke euch für euren tatkräftigen Einsatz. Lasst nicht nach. Gebt euch auch zukünftig nicht zufrieden mit dem, was ist. Die Partei braucht euch.
Mit herzlichen Grüßen
Matthias Platzeck
Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands