


1926 kam Heinz-Ehlers im Weiler Groß-Nordsee, damals ein Gutsamtsbezirk in hohen Norden, heute Schleswig-Holstein, zur Welt. Der Ort liegt übrigens weitaus näher an der Ostsee und gehört heute zur Gemeinde Krummewieschen.
1940 verließ er die Schule. Ein bewegtes Leben begann. 3 Jahre musste er Soldat sein. Eine Liebe brachte ihn, wie er später erkannte, auf die falsche Seite des "eisernen Vorhangs", in die damals noch so genannte sowjetische Besatzungszone. "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus." Diese Leitmotte hatte er verinnerlicht. Er engagierte sich politisch, wurde Mitglied der SED, saß für sie in Ortsvorständen, ging auf Parteischulen und wurde FDJ-Vorsitzender.
Auch gewerkschaftlich engagierte er sich. In allen Betrieben, die er durchlief, wurde er nach kurzer Zeit Mitglied des Betriebsrates.
1953 hatte er die Nase voll. Zu sehr klafften Propaganda und SED-Wirklichkeit für ihn auseinander. Er setzte sich nach Westberlin ab, damals noch nicht durch die Mauer getrennt. Der demokratische Westen verweigerte ihm den Flüchtlingsstatus, weil er SED-Funktionär gewesen war.
In der alten Heimat war keine Arbeit zu finden. So wurden mal wieder die Koffer gepackt. Es ging ins Ruhrgebiet, genauer gesagt nach Duisburg. Im Mannesmann-Hüttenwerk Huckingen arbeitete er als Schmelzer – und er wurde, wie zu erwarten, Betriebsrat. 1961 trat der der SPD bei, wurde Ortsvereinsvorsitzender, Vorsitzender der SPD-Betriebsgruppe im Mannesmanwerk in Huckingen. Er saß im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in Duisburg.
Dann "ereilte" in der Ruf der Partei. Er wurde Geschäftsführer in Mülheim. Und? Richtig. Er avancierte zum Betriebsratsvorsitzenden der hauptamtlichen Parteibeschäftigen im SPD-Bezirk Niederrhein. Er blieb es neun Jahre lang.
Sein Leben war kein gerader Weg. Das konnte auch nicht sein in einer Zeit, in der durch Faschismus und Nationalismus die Welt aus den Fugen geraten war. Doch durch sein Leben zieht sich wie ein roter Faden, dass er stets auf der Seite derjenigen stand, die weniger zu sagen hatten. Soziale Gerechtigkeit – das war sein Lebensthema.
"Du bist uns Vorbild", formulierte Frank Esser in seiner Laudatio. Und: "So wie Du sieht ein aufrechter Sozialdemokrat aus."