„Man wechselt nicht in schwierigem Wasser den Kapitän.“

Frank Esser
SPDMH-Chef Frank Esser

Nein, das war kein Putsch. Schon lange kein politisches Remake der historischen Bartholomäusnacht, wie eine Tageszeitung heute am 1. November schrieb. Solche Bezeichnungen sind Ausdruck von Betroffenheit. Man sucht nach großen Worten, um der Bedeutung des Vorgangs sprachlich gerecht werden zu können.

Franz Müntefring ist ein Mann mit hoher Kompetenz, unerschütterlicher Integrität, standhaft wie der Sauerländer Fels. Ihm hat die Partei verdammt viel zu verdanken. Gestern und vor allem heute.

Diejenigen, die in der SPD-Vorstandssitzung Andrea Nahles ihre Stimme gaben, haben wissen können, dass sie damit den Rücktritt des Vorsitzenden riskieren. Sie haben gleichwohl hoch gepokert – zu hoch. Wer riskiert, dass in schwierigstem Fahrwasser, Stromschnellen voraus, unausgelotete Untiefen zu Hauf, der einzige mit wirklichem Kapitänspatent von Bord geht, muss sich fragen lassen, obe er überhaupt in die Spitzen-Crew gehört.

Die Basis ist empört. Ich weiß das aus zahlreichen Anrufen und Gesprächen. Hätte ein SPD-Bundesparteitag abstimmen können, „Münte“ hätte grandios gewonnen.

Wir kennen Franz Müntefering. Er ist ein Mann der klaren Worte, der kurzen und präzisen Sätze, deshalb wahrscheinlich schwer umzustimmen. Gleichwohl, es ist einen Versuch wert. Die SPD braucht Franz Müntefering. Unter dem unten stehenden Link kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass Franz Münfering doch auf der Brücke bleibt.