Ronald Merkel

Merkel-Vorbild Ronald Reagan.

Es sagt etwas aus über Menschen, wen sie sich zum Vorbild nehmen, von wem sie sich inspirieren lassen. "Angie" hat sich jetzt als Ronald Regan Bewunderin geouted.

Ronald Reagan war kein Intelektueller im Weißen Haus. Er galt als „großer Kommunikator“, also als einer, der hinter wohlgesetzten Worten seine Inhaltsleere gekonnt zu maskieren verstand. Und er war waschechter Neoliberaler. Er senkte die Steuern radikal, beraten vom Spiritus Rector des aktuellen Merkel-Visionärs Kirchhof, Milton Friedman. Er deregulierte den Arbeitsmarkt, tat alles, was die Wirtschaft verlangt, baute Sozialstandards mir der Planierraupe ab.

In die Geschichte eingegangen ist er als der Präsident, unter dem das Haushaltsdefizit gigantische Ausmaße annahm, die Arbeitslosigkeit auf einen Höchtsstand kletterte sowie das Außenhandelsdefizit der USA ins Unermessliche wuchs.

Das Faible für den Scherz der wahrhaft makabren Art teilt Merkel mit ihrem bis jetzt heimlichen Vorbild (glücklicherweise) nicht. Berühmt wurde Reagans Mikro-Sprechprobe vom 13. August 1984: „My fellow Americans, I am pleased to tell you I just signed legislation which outlaws Russia forever. The bombing begins in five minutes.
(Liebe amerikanische Mitbürger, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich gerade ein Gesetz unterzeichnet habe, das Russland für immer für vogelfrei erklärt. Die Bombardierung beginnt in fünf Minuten.)

Reagan betrachtete Lateinamerika als den Vorhof der USA. Unter seiner Führung wurde die berüchtigte Contra-Truppe von der CIA gegründet und massiv unterstützt. Sie operierten von Honduras aus gegen die in Reagans Augen „kommunistische Revolution“ im demokratischen Nicaragua. Wegen Anwendung „ungesetztlicher Gewalt“ wurden damals die USA vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag schuldig gesprochen, was den Ex-Cowboy-Darsteller und B-Moviestar wenig beeindruckte.

Oft bediente er sich biblischer Bilder. Berühmt wurde eine Rede vor den fundamentalistischen Evangelikalen. In ihr bezeichnete er die Sowjetunion als Reich den Bösen (Evil Empire), stilisierte sich selbst zum quasibiblischen Streiter auf der Seite des Guten, beschwor die Entscheidungsschlacht am Berge Harmaggedon. In der Bibel der Ort, an dem die Heere der Finsternis gegen die des göttlichen Lichts zum letzten Gefecht antreten. Diese Rede könnte übrigens auch vom amtierenden Präsidenten der USA gehalten werden. Zu ihm hat Angela Merkel ebenfalls ein inniges Verhältnis.

Reagan „erfand“ sehr zur Freude der Rüstungslobby die sagenhafte und bis heute eine reine Blaupause gebliebene Strategic Defense Iniatitive (SDI), bei uns als „Krieg der Sterne“ bezeichnet. Ein Programm, das Milliarden verschlang und auch nicht im Ansatz funktionierte. Es funktioniert bis heute nicht. Es spricht auch keiner mehr davon.

Angela Merkel hat kein gutes Händchen mit ihren Vorbildern und Visionären. Der letzte Jedi-Ritter des Ultraliberalismus, Paul Kirchhof, hat den Pinochet-Berater Milton Friedman als Idol, sie selbst outed sich jetzt als Bewunderer des ökonomischen Versagers und Polit-Cowboys Ronald Reagan.