
Die Not in der Union ist so groß, dass Volker Kauder am Wochenende verkündet hat: Für die Themen Wirtschaft, Wachstum und Arbeit steht in erster Linie die Kanzlerkandidatin selbst. Es ist doch keine Frage, dass das wichtigste Thema auch von der wichtigsten Person vertreten werden muss. (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14.8.05)
Doch da lag Kauder daneben: Die Menschen trauen Merkel keine Wirtschaftskompetenz mehr zu. Nach der Bekanntgabe der Mehrwertsteuer-Erhöhung und nach den Brutto-Netto-Versprechern hat Merkel hier massiv verloren. Im jüngsten ARD Deutschlandtrend trauen 40% der Deutschen Gerhard Schröder die meiste Wirtschaftskompetenz zu; nur 26% Angela Merkel. Wenn Wirtschaft und Arbeit zentrale Felder des Wahlkampfes der Union sein sollen, dann kann Merkel sie alleine schon lange nicht mehr abdecken.
Kauders Sprecher stellte daher mit Blick auf den Wirtschaftsposten im Merkel-Team klar: Es wird ein Experte vorgestellt, der nicht Merkel heißt. (Handelsblatt, 15.8.05)
Kein Wunder: Es gibt in der Union auch keinen Wirtschaftsexperten, der Merkel heißt.