Morgens 10 Uhr in Essen Dellwig

Anton Schaaf in den Bundestag.
"Nah dran." Nur Anton Schaaf macht wirklich ernst mit diesem Versprechen.

10 bis 12 Uhr. Das ist die Zeit. Zwei Wochen lang, an 10 Tagen, an 10 verschiedenen Orten im Wahlkreis Mülheim – Essen I. Immer zu diesen Zeiten bittet Anton Schaaf Bürgerinnen und Bürger in seinem Wahlkreis zum Gespräch. Sozusagen zur Open-Air-Sprechstunde.

Am Tag vorher wird die Einladung in die Briefkästen geworfen. Zur Sprechstunde selbst ist natürlich der Kandidat anwesend. Ein Sonnenschirm als Blickfang, ein Stehtisch mit (natürlich) roter Lackdecke, um den Kaffeepott abstellen zu können. Kaffee gibt´s gratis.

Die Bürger nehmen das Angebot an. „Was habt ihr mit der Rente vor?“, fragt eine ältere Dame. Anton Schaaf erklärt, macht auf Unterschiede zur Union aufmerksam. Die „Merkelsteuer“, sprich: die Erhöhung der Mehrwertsteuer ist ein wichtiges Thema. Keiner will sie. Wen wundert´s. „Das sind zwei Prozent weniger netto in meinem Portmonee“, konstatiert ein Student. Sagt´s und geht in die nahe Lottoannahmenstelle. Es ist Mittwoch und er will sein Glück versuchen.

„Vor Ort“ ist der interne Arbeitstitel der Veranstaltungen. Dahin gehen, wo die Menschen sind. Im Wohnquartier mit den Menschen sprechen, das ist der Grundgedanke. Kein Medienzirkus, sondern das ganz einfache Gespräch, ein zu eins, gleiche Augenhöhe. „Früher hat man quer übern Gartenzaun geklönt, sich am Büdchen getroffen. Passiert heute auch noch, Gott sei Dank“, sagt Anton Schaaf. „Nach diesem Muster mache ich meinen Wahlkampf.“

„Wer ist eigentlich ihr Gegenkandidat“, fragt eine junge Mutter, die mit Kinderwagen vorbeikommt. Andreas Schmidt von der CDU. Schmidt wer? Den hat hier „vor Ort“ noch keiner gesehen, drei Jahre lang nicht.

Für Anton Schaaf ist das heute der dritte Vor-Ort-Termin. Weitere acht folgen.