
Sie hatte nicht als erste hier gerufen. Das ist nicht ihr Ding. Sie weiß, was sie kann und setzte darauf, dass sich Fachlichkeit und strategische Kompetenz durchsetzen. So war es auch. Hannelore Kraft übernimmt das Amt der Oppositionsführerin im Landtag NRW. So lautet der Beschluss des SPD-Landesvorstandes.
Damit geht die steile Blitzkarriere der Diplomökonomin aus Mülheim an der Ruhr weiter. Erst 1994 trat sie der SPD bei, wurde im Jahr darauf in den Vorstand der Mülheimer Sozialdemokarten gewählt. 2000 kandidierte sie für den Landtag und gewann haushoch ihr Direktmandat. Es dauerte nicht lange und sie wurde von noch Wolfgang Clement zur Ministerin bestellt. Das blieb sie auch als Clement nach Berlin ging und Peer Steinbrück Ministerpräsident wurde. Sie wechselte vom Europaressort ins zukunftsträchtige Ministerium für Wissenschaft und Forschung.
Jetzt steht sie an der Spitze der Fraktion, die mit dem Ziel antritt, dem neuen MP Rüttgers argumentativ und programmatisch Paroli zu bieten und 2010 wieder eine Regierungsmehrheit zu bekommen. Sie kann genau das. Das hat sie unzählige Male bewiesen. Mit glänzender Rhetorik, einem Höchstmaß an Sachlichkeit und Begründungsschärfe.
Die Mülheimer Sozialdemokraten freuen sich mit ihr. Und sie sind stolz auf ihre Hannelore.